Veränderung durch Austausch – dieses Motto kennzeichnet nicht nur die aktuelle Diskussionsreihe KlimaDiskurse des Bayerischen Netzwerks für Klimaforschung bayklif. Auch ihr erster Protagonist Bernd Ulrich, stellvertretender Chefredakteur der Zeit, legte immer wieder den Finger in die Wunde des Hinterfragens gegebener Zustände oder gängiger Auffassungen. Unter dem Titel „An die Wurzeln! – Warum wird nicht entschieden, was nötig wäre“ fand der erste KlimaDiskurs gemeinsam mit den KlimaLectures der Jungen Akademie statt, um zu beleuchten, warum eine Politik, die die gewaltigen Herausforderungen des Klimawandels ernst nimmt und sie zu lösen versucht, nicht stattfindet.
Muss die Ablehnung von Veränderung selbige verhindern, oder ist Ablehnung eher nahezu immer ein Teil von Veränderungsprozessen? Warum sind Staat und Gesellschaft mit hoher Geschwindigkeit handlungsfähig, wenn es um Finanzmärkte geht, deutlich weniger aber, wenn es um eine Pandemie, noch weniger, wenn es um den Klimawandel geht? Ist Normalität unser Ziel oder unsere Ausgangssituation, oder möglicherweise beides? Und vor diesem Hintergrund: Was hat eher den Radikalität-Stempel verdient: Die bereits erfahrbaren Folgen des Klimawandels, oder die Handlungsoptionen, die wir haben, um unerwünschte Veränderung zu lindern oder abzuwenden?
Bernd Ulrich bot uns großzügig mehr als etwas ‘food for thought’ an. Viel mehr stellte er im Austausch mit seinen Diskussionspartnern Prof. Dr. Annette Menzel von der TU München, Prof. Dr. Linus Mattauch vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und moderiert von Dr. Christian Hof vom BioChange Lab der TUM ein komplexes Menü auf den Tisch, von dessen Gängen wir immer noch zehren, und dessen Grundideen weiter diskutiert werden sollten. Deswegen steht der Mitschnitt hier zur Verfügung. Wir laden herzlich dazu ein, sich daran zu erfreuen und bei Interesse beim nächsten KlimaDiskurs live dabei zu sein.
Dieser findet am 11. Januar 2022 um 18:00 statt. Zu Gast ist dieses Mal die Politik-Analysten Dr. Arwin Cowell vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate, Berlin. Sie beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Frage, was die Folgen sein könnten, wenn die Bürger mehr Gestaltungsmacht in der Energiewende hätten. Diskutiert werden politische Aufgaben, Möglichkeiten und Innovationen anschließend von und mit Prof. Dr. Miranda Schreurs (Lehrstuhl für Umwelt- und Klimapolitik, Hochschule für Politik München an der Technischen Universität München), Dr. Peter Moser (Zentrum für Umweltkommunikation, Deutsche Bundesstiftung Umwelt Osnabrück) sowie Viola Theesfeld (Referentin Energiepolitik und -wirtschaft, BBEn Bündnis Bürgerenergie e.V. Berlin).
Wir freuen uns über zahlreiche Besucher und wünschen nun erstmal entspannte Feiertage und beste Gesundheit für 2022.